Agua que no has de beber
Anders gemeint als in dem Lied der spanischen Diva Sara Montiel, die einst im übertragenen Sinne sang: Agua que no has de beber, déjala correr... (Wasser, das du nicht trinken willst, lass es fließen), verkündete die erste Sekretärin der Kommunistischen Partei Kubas in Santiago de Cuba, dass innerhalb einer Woche jeder "sein bisschen Wasser" haben werde.
Die Probleme der Menschen in Santiago de Cuba mit dem Zugang zu Wasser sind alt. Offensichtlich hatten sie geduldig auf ihr bisschen Wasser gewartet. Bis Mitte letzten Monats, denn auch die Geduld ist endlich. Mit den Protesten vom 17. März haben sie ihre Wut auf die Straße getragen. Eine Wut, die sich gegen das Regime in der Person dieser ersten Parteisekretärin richtete. Die Santiagueros waren wütend. Ihr Zorn richtete sich gegen die erste Parteisekretärin, dieselbe Frau, die den Leuten "Reis und Zucker" versprochen hatte und die wenige Tage später verkündete: Und lasst die Leute wissen, dass sie morgen oder übermorgen oder über-übermorgen ein wenig Wasser bekommen werden, aber niemand soll ungeduldig werden.
Agua que no has de beber, déjala correr, sang die Sara Montiel und meinte damit: „Wenn uns etwas nichts angeht, ist es am besten, wenn wir uns nicht einmischen und den Dingen ihren natürlichen Lauf lassen.“
Die Santiagueros geht es an, sie mischen sich ein und werden dennoch dazu gezwungen, das Wasser, das sie nicht trinken können, fließen zu lassen. Wohin, können sie sich denken.
Nat Neumann, April 2024
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